Sechs Klassen der BbS „Dr. Otto Schlein“ besuchten am 16.1.2018 den Moritzhof mit dem gemeinsamen Ziel den Film „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“ zu sehen. Die Möglichkeit dazu wurde gegeben durch die Bereitstellung des Filmmaterials durch das Netzwerk für Film und Medienkompetenz „Vision Kino“ sowie das Team vom Moritzhof. Einzelne Klassen, wie die FOS11/17.1 und 17.3 erhielten im Ethikunterricht vorab den Auftrag der Erstellung eines Beitrages im Nachgang an die Filmbetrachtung. So entstanden viele gelungene und durchdachte Filmkritiken und Briefe, die es sich lohnt zu lesen.
Hier einige Auszüge:
Filmkritik von Janina Steffen zum Film “Die Unsichtbaren – Wir wollen leben”
Der Film “Die Unsichtbaren – Wir wollen leben” spielt während des 2. Weltkrieges in Deutschland.
Vier jüdische Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren bleiben auch im Jahre 1943, wo Berlin als “Judenfrei“ bezeichnet wurde, in Berlin. Zu diesem Zeitpunkt war der Hass der Nationalsozialisten gegen die luden sehr groß, dem entsprechend wurden diese und Gegner des NS-Regimes verfolgt, gefoltert und schließlich in sogenannten Konzentrationslagern auf brutalste Weise getötet. Die vier Jugendlichen welche von Aaron Altaras, Ruby 0. Fee, Alice Dwyer und Maximilian Mauff gespielt wurden, waren sich dieser Gefahren bewusst und sind in Berlin untergetaucht. Cioma Schönhaus (Maximilian Mauff) fälschte Passe, mit denen er ein dutzend Juden das Leben rettete, Eugen Friede (Aaron Altaras) bekämpfte das NS- Regime durch Flugblätter. Ruth Arndt (Ruby 0. Fee) tarnte sich als Kriegswitwe und servierte NS-Offizieren Gourmetessen vom Schwarzmarkt, Hanni Lévy (Alice Dwyer) hingegen versteckte sich zum Beispiel durch blond gefärbte Haare.
Meine Meinung zum Film, er war durch die Mischung von Film und Dokumentation und vor allem der Tatsache das dieser Film auf einer wahren Begebenheit basiert unterhaltsam, fesselnd und nicht zu vergessen schockierend. Trotz der ständigen Kontrolle durch die Nazis haben auch einzelne deutsche Personen und Familien die verfolgten Juden aufgenommen, obwohl sie sich und ihre Familie dadurch in ernstzunehmende Gefahr brachten, diese moralische Einstellung fand man aber nicht in allen Personen wieder, es gab beispielsweise Spitzel oder einfach sehr überzeugte Anhänger der Nazis. Die Moralvorstellung der Nazis war natürlich in keinster Weise vertretbar, geschweige denn nachvollziehbar, sie hatten die Überzeugung, dass nur sie perfekt sind und ihre Ideologie unantastbar ist, was aber nur selbstsüchtig und egoistisch ist. lch kann es verstehen, dass man sich wie in dem Film als Jude dafür engagierte, dass das Nazi Regime Schaden nimmt, denn dies war auch offensichtlich die Überzeugung der Filmcharaktere, welche es auch für ihre Pflicht sahen ihren Mitmenschen zu helfen. Abschließend ist der Film für mich ein gelungenes Projekt, welches nicht nur inhaltlich, sondern auch von der Kulisse her sehr gut dargestellt wird. “Die Unsichtbaren – Wir wollen leben”, ist auf jeden Fall ein Besuch im Kino wert und bekommt von mir fünf von fünf Sternen.

Filmkritik von Maro Schüller, FOS 11/17.1:
Der Film ,,Die Unsichtbaren“ handelt von vier Juden, welche sich in Berlin versteckt und für einen Großteil der Stadt quasi Unsichtbar wahren und auch von diesen Überlebenden erzählt wird.
Der Film startet mit dem Beginn der Deportation der Juden aus Berlin in die Konzentrations- bzw. Vernichtungslager. Hier entscheiden vier junge Menschen unterzutauchen und zu leben und erleben dies auf sehr unterschiedliche Art. Während Cioma Schönhaus aufgrund seines Könnens Papiere fälscht, versucht Hanni Levi Versucht in der Großstadt Berlin in der Masse nicht aufzufallen, werden hier die unterschiedlichen Schicksale auf besondere Art und Weise dargestellt. Besonders interessant finde ich hierbei die unterschiedlichen Moralvorstellungen der Charaktere in dieser Zeit. In diesem Film wird es vermieden die Personen einseitig in gut und Böse einzuteilen sondern zeigt wie z.B. Deutsche ihr Leben riskieren um die Protagonisten zu retten und auch wie Judenspitzel dem NS Regime zur Hand gehen. Zeittypisch sieht man hier den Antisemitismus sehr oft z.B. die Gestapo, aber auch Toleranz wie bei dem Hauptmann welcher die Juden akzeptiert und schützt. Bei den Protagonisten ist zu sehen, dass diese noch sehr junge Menschen sind und daher mit einem hohen Grad an Optimismus in dieser aussichtslosen Lage oftmals doch noch sogar Humor haben können. Jedoch sieht man, dass in dieser Zeit sehr viel pauschalisiert wurde, so ist stets von „den Deutschen” oder „den Juden” die Rede, was zu Hass und Gewalt führte wie bei dem Einmarsch der Roten Armee in Berlin zu sehen war.
Besonders gut gefallen haben mir jedoch die lnterviews, in welchen die Akteure ihre Erlebnisse auf sehr mittreissende Art erzählten und man diesen ansehen konnte, wie sie diese nochmal durchlebten.
Alles in allem kann ich diesen Film nur empfehlen, da er nicht nur ein Thema beleuchtet welches noch nicht zu sehen war, sondern auch als Filmisches Drama mich voll überzeugt hat.
Und Cassandra Klassen aus der FOS 11/17.1 schrieb folgende Filmkritik:
