Am Samstag, den 07.12.2019, durften wir an drei Stolpersteinverlegungen teilnehmen.
Zwei Verlegungen fanden in der Hegelstraße 26 und 37 statt. In der Hegelstraße 26 wohnte das Ehepaar Aronsohn. Sie wurden gemeinsam 1942 nach Theresienstadt deportiert. Während der Mann, Nathan Aronsohn, überlebte und befreit werden konnte, wurde seine Frau, Henriette Aronsohn (geb. Koch), am 22.03.1943 ermordet.
Die Familie Schneider, bestehend aus dem Ehepaar und ihren drei Kindern, lebte in der Hegelstraße 37. Die Eltern, Georg Ismar Schneider und Rosa Else Schneider (geb. Stensch), und ihre älteste Tochter, Margot Schneider, wurden 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert und dort ermordet. Margots Zwillingsbruder, Karl Heinz Schneider, starb am 31.01.1941. Die jüngste Tochter, Edith Schneider, gelang die Flucht nach England, wo sie später heiratete und den Namen Braunsdorf annahm.
Die dritte Stolpersteinverlegung war zu Ehren des 1911 geborenen Friedrich „Fritz“ Liebau. Er wohnte gemeinsam mit seinen Eltern und seiner Schwester in der Buckauer Straße 19. Im Laufe seines Lebens wurde bei ihm die Krankheit Epilepsie entdeckt. Da seine Eltern ihm helfen wollten, wurde er in die Heilanstalt Haldensleben eingewiesen. Von dort wurde er in die Psychiatrie in Braunschweig verlegt und 1944 in die Heilanstalt Königslutter. Dort wurde er am 10.05.1944 durch Euthanasie ermordet.
Für uns war es eine einmalige Erfahrung bei einer Stolpersteinverlegung dabei zu sein. Besonders da wir das Glück hatten im Fall von Friedrich Liebau einen Familienangehörigen, seinen Neffen, zu treffen und zuhören, was er über seinen Onkel zu erzählen hat, den er nie kennen gelernt hat. Zudem hat uns die große Anteilnahme der verschiedenen Menschen sehr bewegt. Wir können es nur jedem ans Herz legen mindestens einmal in seinem Leben bei einer Stolpersteinverlegung dabei zu sein.